Dabei stieß ich auf eine Beobachtung, die uns beide aufhorchen ließ: Menschen haben oft eine Präferenz für die Dauer von Inhalten – ob bei YouTube-Videos oder im Alltag. Könnte es sein, dass wir unser Gedächtnis unbewusst in immer dieselben Zeitabschnitte unterteilen? Und dass diese persönliche „Jetzt"-Spanne unser Lernen, Arbeiten und sogar unsere zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflusst?
Diese Idee faszinierte uns so sehr, dass wir – zusammen mit dem Experten Wieland Müller von der Uni Rostock – beschlossen, ein Forschungsprojekt zu starten. Wir wollten herausfinden, ob jeder von uns eine eigene Zeitspanne hat, die er als „Jetzt" empfindet. Und ob sich diese Zeitspanne über die Jahre hinweg konstant bleibt.
Unsere Studie:
Nach intensiver Untersuchung von 104 Teilnehmern – Männer und Frauen im Durchschnittsalter von 38 Jahren – kamen wir zu einem verblüffenden Ergebnis: Das „Jetzt" variiert stark von Person zu Person. Im Durchschnitt lag die empfundene Spanne bei 214 Minuten, aber für einige war es nur eine Minute, für andere mehrere Stunden. Was uns jedoch am meisten überraschte: Diese persönliche Zeiteinheit bleibt über Jahrzehnte hinweg stabil!
Ihr Nutzen:
Diese Entdeckung birgt ungeahnte Möglichkeiten. Sobald Sie Ihre eigene „Jetzt"-Spanne kennen, können Sie beispielsweise Lerninhalte oder Arbeitsabläufe gezielter auf sich abstimmen. Stellen Sie sich vor, Sie wählen Online-Kurse oder Arbeitsprozesse, die genau zu Ihrer natürlichen Zeitspanne passen – das Lernen und Arbeiten wird plötzlich entspannter und effizienter. Und wenn Sie Führungskraft sind, können Sie die individuelle Zeiterfahrung Ihrer Mitarbeitenden nutzen, um effektiver und verständnisvoller zu kommunizieren.
Nun interessiert mich natürlich Ihre Meinung:
- Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie lange Ihr persönliches „Jetzt" dauert?
- Wie könnten Sie dieses Wissen in Ihrem Alltag oder Beruf nutzen?
- Haben Sie vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich freue mich auf Ihre Kommentare und darauf, von Ihren Erlebnissen zu hören!
Hier können Sie den Originalartikel downloaden:
Wieland Müller, Michael Leyer, Klaus Krebs: *Die Rolle der individuellen Zeiterfahrung bei der kognitiven Wissenswiedergewinnung aus dem Gedächtnis.*
(Proceedings of the LWDA 2024 Workshops, September 23–25, 2023, Würzburg, Germany)
Falls Sie ein Coaching dazu wünschen:
Das erste Kontaktgespräch ist immer kostenfrei für Sie - Rufen Sie mich einfach an, wie das Andere vor Ihnen auch getan haben. 📞/📥
Klaus Krebs
Kolonnenstraße 27
10829 Berlin
trainings@klauskrebs.de / Tel.: 030-782 82 60 / Mobil: 0177-782 82 60
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